un sacré imaginaire!

Eric Longsworth, Cello
Cédric Chatelain, Oboe & Englischhorn
Julie Campiche, Harfe

Die Hymnen und Musikstücke des ländlichen protestantischen Milieus haben die Kindheit des amerikanischen Cellisten Eric Longsworth geprägt. "Un sacré imaginaire!" verbindet dieses Repertoire mit den reichen Erfahrungen, die er im Jazz und in der World Music sammelte. Wir erinnern uns: Gospel und Blues entwickelten sich aus der Synthese der westlichen Kirchenmusik mit dem Erbe der afrikanischen Sklaven. Eric Longsworth zog als Amerikaner nach Frankreich, um dort mit afrikanischen Musikern das "World Kora Trio" zu gründen, das seine Spielweise nachhaltig geprägt hat. Es scheint, als ob Longsworth die "Roots" der afro-amerikanischen Musik auf eine persönlich-biografische Weise nachvollziehen würde. Die schönen, einfachen Melodien werden mit hypnotisch-suggestiven, federnden Rhythmen unterlegt und bilden die Basis für gehaltvolle Improvisationen. Mit der Harfenistin Julie Campiche und dem Oboisten Cédric Chatelain bildet er ein Trio, das nicht nur klanglich himmlische Assoziationen weckt, sondern auch zu kreativen Höhenflügen abhebt, die das musikalische Material in Momente des Glücks transzendieren. Übertrieben? Die Aufnahmen sprechen für ja glücklicherweise für sich. 

Auf www.thurgaukultur.ch hat die Musikerin und Journalistin Barbara Camenzind eine lesenswerte Rezension zu diesem Konzert verfasst: Aus der Neuen Welt 2.0 , die mit originellen Bezügen und Beobachtungen die Musik kenntnisreich  beschreibt und verortet. 

Und hier lässt sich nochmals ein Eindruck gewinnen oder die Erinnerung auffrischen: Ob die Harfe bei Julie Campiche "noch cooler klingt als bei Andreas Vollenweider", wie Barbara Camenzind meint? Wie "tranceartige Ostinatofiguren" ein Kirchenlied grooven lassen. Wie sich die eleganten Englischhorn-Melodieschlangenlinien von Cédric Chatelain anhören...

Fotos von © Barbara Camenzind:

In Ages Past (trad.)

Au clair de la femme (Eric Longsworth)

Psaume 47 (trad. Genfer Psalter)

Die "Genfer Psalmen" spielten übrigens auch im Konzert "Quel monstre vois-je là?" eine wichtige Rolle.

 

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