klangreich

Claude Debussy (1862-1918) gehört zu den einflussreichsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er steht an der Schwelle zu einer neuen Musik, die mit den Regeln und Begrenzungen der vorhergehenden Epochen bricht. Wie andere Komponisten seiner Zeit sucht er nach neuen Wegen und findet sie auf seine Weise u.a. durch Einbeziehung fernöstlicher und orientalischer Skalen, Pentatonik und Ganztonleitern. Sein delikater Umgang mit einer erweiterten Harmonik und seine sehr sinnliche Klangfarbensprache prägen seine Orchester- wie vor allem auch seine Klaviermusik. Analog zu seinen malenden Kollegen schafft er einen neuen künstlerischen Ansatz der bis in die heutige Zeit Einfluss nimmt. Debussys 150. Geburtstag hat der Vibraphonist, Schlagzeuger und Komponist Michael Kiedaisch zum Anlass genommen einige seiner Kompositionen für ein Ensemble bestehend aus Stimme, Vibraphon, Posaune, Bassklarinette und Harfe zu arrangieren. Diese Arrangements präsentieren Debussys Musik in einer zeitgenössischen Interpretation, die auch improvisatorische „Kommentare“ mit einfließen lässt. Eine freie Improvisation, die mit den Stimmungen von Debussy Stücken spielt. „Les sons et les parfumes tournent dans l´air du soir“, der von Baudelaire stammende Titel eines seiner Klavierpreludes, charakterisiert das musikalische Konzept des Abends treffend...

Wie vor acht Jahren, als Kiedaisch in Romanshorn seine Bearbeitung von Schuberts «Winterreise» vorstellte, ist das Ensemble ebenso überraschend wie vielversprechend besetzt. Akzente dürfte dabei die in Berlin lebende junge französische Sängerin Elise Dabrowski setzen, die eine ungewöhnliche Karriere als Opernsängerin, Kontrabassistin, Improvisatorin und Performerin verfolgt.

elise dabrowski  
michael kiedaisch  
franco mettler  
birke falkenroth