Sonntag, 16. Februar 2020, 17 Uhr

A kind of now

Uwe Kropinski, Gitarren
Michael Heupel, Flöte, Bassflöte

»Hört mehr Kropinski!« (Jazz thing, Februar / März 2019)


Uwe Kropinski hat bereits zweimal das klangreich-Publikum verzaubert, vor zehn und vor fünf Jahren. Höchste Zeit also, die Erinnerung an diesen Ausnahmemusiker aufzufrischen, den viele Kenner zu den begnadetsten Gitarrenzauberern überhaupt zählen. Uwe Kropinski, in der DDR aufgewachsen, spielt akustische Gitarre auf seine ureigenste, ebenso virtuose wie innovative Art, die Vergleiche mit anderen Musikern obsolet machen. Uwe Kropinski pflegte neben seinen Soloprojekten über die Jahrzehnte intensive Partnerschaften mit dem amerikanischen Bassisten David Friesen, dem Pianisten Dieter Köhnlein, dem Gitarristen Helmut „Joe“ Sachse und dem Flötisten Michael Heupel. Michael Heupel gilt als DER Jazzflötist Deutschlands, er ist aktiv in verschiedensten Ensembles und unterrichtet Jazzflöte an der Musikhochschule Köln. Zusammen haben sie 2018 das neue aufregende Duoalbum "a Kind of now" eingespielt: 

Jetzt oder nie – so entsteht Musik. Wir haben es uns ein paar Tage im Studio gemütlich gemacht und drauflos gespielt. Nicht was Sie denken, da macht nicht jeder was er will, sondern was die Musik will. Vorherige Absprachen gab es kaum, einer sagt vielleicht … du fängst an. Dann hört er und schon weiß er, was er tun muss … bestenfalls. Wir agieren wie zwei Komponisten, nur in so einer Art von Jetzt, das nicht mehr radierbar ist. Da entstehen Stücke mit ganz unterschiedlichem Charakter und die Herausforderung des Musikers besteht darin, es dem Stück im Moment recht zu machen.

Die Vorbereitungszeit für diese Aufnahmen war lang. Sie begann 1988, als ich ein Solokonzert von Michael Heupel hörte und von seiner Musik so begeistert war, dass ich ihn fragte, ob wir uns musikalisch zusammentun wollen. Er hat ja gesagt, und so konnte unsere Verbindung 30 Jahre lang reifen. Wir spielten über die Jahre viele Konzerte und nahmen CDs auf.
Diese lange Zeit ist nun eingegangen in unsere heutige Musik und das Konzept, die Kompositionen (denn so klingen sie für mich und dem Zuhörer kann es ja egal sein, wie und wann komponiert wurde) im Moment entstehen zu lassen, eröffnet natürlich den meisten Raum für musikalischen Austausch, nämlich einen unendlichen. Das bringt aber auch unendliche Probleme, die nicht alle auf einmal gelöst werden können. Aber schon die kleinste Anregung, die kleinste Absprache … Rhythmus, Tonart, Tonleiter … du fängst an … kann einen in Bewegung setzen und hat man einen guten Anfang gefunden, kann der Musik einfach folgen, ist alles leicht und das Stück entsteht … ja, wie von selbst. Hinterher weiß man gar nicht mehr, wie das eigentlich alles möglich war. Spielt auch keine Rolle mehr. Man hört‘s ja. Uwe Kropinski

Website von Uwe Kropinski