"Letter to Milos" & Marco Mezquida solo

Geschätzte klangreich-Freundinnen und Freunde

Die Doppelveranstaltung von nächstem Wochenende bringt ein Wiedersehen und -hören mit dem Pianisten Marco Mezquida, der in klangreich schon für viele unvergessliche Momente gesorgt hat. Diese Konzerte sind teilweise sehr gut dokumentiert, so die freien Duo-Improvisationen mit der Schlagzeuglegende Pierre Favre, das Konzert mit dem grossartigen Flamencogitarristen Chicuelo und nicht zuletzt das Ravel Programm "Els Somnis de Ravel" in der gleichen Besetzung, die auch am nächsten Samstagabend zu erleben sein wird.

Damals vor fünf Jahren stellte sich die Frage, ob und wie es mit dieser Triobesetzung mit dem kubanischen Cellisten Martin Mélendez und dem katalanischen Perkussionisten Aleix Tobias nach dem Ravel-Programm weitergehen würde. Heute wissen wir es: Die drei Ausnahmemusiker, die so unglaublich gut harmonieren, spielen mit einer unvergleichlichen Intensität und Spielfreude einen mediterran inspirierten Jazz voller packender Rhythmen und eingängiger Melodien. Das Trio ist international erfolgreich unterwegs und hat 2022 mit dem "BMW World Jazz Award" einen der wichtigsten europäischen Jazzpreise gewonnen. Die Süddeutsche Zeitung schreibt über das Wettbewerbsfinale: "Marco Mezquida hingegen und seine beiden Mitstreiter - Aleix Tobias an Drums und Percussion und Martín Meléndez am Cello - spielen ihre Musik so wie sie Bühne und Publikum einnehmen, bevor sie überhaupt nur einen Ton gespielt haben: im Sturm und mit einem großen weltumarmenden Lächeln. Die Spiellaune der drei Spanier ist mitreißend und ansteckend - als ob sie sich gegenseitig damit überbieten möchten. Vor allem Martín Meléndez lächelt und freut sich über die Musik so virtuos und lustvoll wie er auf dem Cello die Rollen wechselt: mal wuseliger Jazz-Bassist, dann - für ein paar Takte - Streicher, dann eine Art Perkussions-Cellist. Während sich Anat Fort, Gary Wang (Kontrabass) und Roland Schneider (Schlagzeug) klanglich im Vertraut-Bewährten des Jazz-Klavier-Trios bewegen, erweitern die drei Spanier diesen Klang ins Perkussive und Weltmusikalische. Dabei klingen sie auf den Höhepunkten ihres Musizierens als ob sie zu einer Einheit verschmolzen wären. Auch die Klangfarben des Trios aus Spanien sind bunter, vielfältiger, abwechslungsreicher und unerhörter als die des Anat Fort Trios - besonders, wenn Aleix Tobias noch eine Überraschung aus seinem Perkussions-Fundus hervorholt."

Ein paar Kostproben auf Youtube:

Letter to Milos: Sonajero

Charrada & Percebes y Zamburinas

Am Sonntagmorgen wird Marco Mezquida nach acht Jahren, als er sein erstes Solokonzert ausserhalb Spaniens in Romanshorn spielte, in einem Solorezital zu hören sein. Mezquidas Solokonzerte sind legendär und mittlerweile europaweit gefragt. Sie leben nicht nur von seiner virtuosen technischen Meisterschaft, sondern auch vom Talent, den Hörer von den ersten Tönen an auf eine musikalisch-erzählerische Reise mitzunehmen. Oft wird Mezquidas Spiel als "magisch" und "zauberhaft" beschrieben. Seine empathische Art macht ihn zum idealen Partner für Sängerinnen und Sänger, und vielleicht liegt in seiner Affinität zum Gesang eine seiner ganz grossen Qualitäten. Es gibt wohl keinen Jazzpianisten, der so oft und gern mit Sänger:innen zusammengearbeitet hat.

Silvia Perez Cruz und Marco Mezquida

Es gibt eine ganze Reihe von Solokonzerten und -ausschnitten auf Youtube. Grossartig ist beispielsweise sein Broadway-Programm, das er für die Fundacion Juan March in Madrid spielte. Jazz-Standards, ganz persönlich interpretiert:

Broadway - Programm

Eigene Kompositionen sind beispielsweise in verschiedenen Ausschnitten aus dem Palau de la Musica Barcelona zu finden:

Marco Mezquida: Live at Palau de la Musica Catalana