dabrowski & sclavis
„Es ist müßig zu erwähnen, dass Louis Sclavis’ Musik immer wieder dadurch besticht, dass sie keine amerikanischen Vorbilder kopiert und sich trotzdem eine Leichtigkeit bewahrt, die tief in dem Boden verwurzelt ist, in dem sie entsteht. Sclavis erfüllt alle Kriterien des Prädikats Jazz, und doch ist seine Musik nichts weniger als afroamerikanisch.“ Wolf Kampmann
„Nirgends ist der Jazz lebendiger als an den Rändern. Von dort her erneuert er sich, und am Ende ist es gleichgültig, ob diese Musik am Ende noch so heissen wird – Hilfsbegriff war das Wort, das vielen seiner Protagonisten ein Unwort scheinen wollte, schon immer. Louis Sclavis ist dafür das jubelndste Beispiel.“ Peter Rüedi
„Elise Dabrowski geht auf ihrer neuen CD "Auroch" (Auerochse), auf der sie singt und sich selbst auf dem Kontrabass begleitet, aufs Ganze. Opernhelle Klänge neben Dadarezitationen und aus den Tiefen der Zeit klingende Urgesänge, dazu begleitend, kontrapunktisch, lautmalerisch knarzend oder antagonistisch wummernd der Kontrabass. Die 12 Stücke der CD sind eine Zusammenstellung dreier Live-Aufnahmen. Die ausgebildete Sängerin und Kontrabassistin zeigt auf den Aufnahmen ein weites Spektrum ihrer Kunst. Verführerisch wie eine Sirene, lachend, sprechend, dann wieder wild kreischend: die Stimme wird in all ihren Facetten eingesetzt. Auch der Kontrabass zeigt eine ungeahnte Klangvielfalt unter Elises kundigen Händen. Das hat wuchtige Kraft und ist dann wieder lieblich und tänzerisch.“ Pressetext Metarecords zu „Auroch“
Improvisationen mit Élise Dabrowski und Louis Sclavis
Mit dem Bassklarinettisten und Saxophonisten Louis Sclavis kommt einer der einflussreichsten und wichtigsten Musiker der europäischen Jazzszene nach Romanshorn. Nach seiner Studienzeit in den frühen 80er-Jahren schloss er sich dem Lyoner Musikerkollektiv „Association à la Recherche d’un Folklore Imaginaire“ an. Die Hinwendung zu den kulturellen Wurzeln Europas und später auch die intensive Beschäftigung mit der Musik Nordafrikas prägte die weitere Entwicklung von Louis Sclavis auf vielfältige Weise. „Aus Kunstmusik und Volksmusik schmiedet Sclavis eine eingängige Musik, die rhythmisch geschickt verpackt, sowohl eine beschwingte Heiterkeit als auch eine tiefe Melancholie umfasst“ (aus Wikipedia). Kaum ein anderer europäischer Musiker hat sich immer wieder so kreativ und überraschend neu erfunden wie Louis Sclavis. Jüngstes Beispiel ist sein aktuelles „Silk and Salt“-Quartett, das weit über die Jazzszene hinaus Beachtung findet.
Seit längerer Zeit arbeitet Louis Sclavis im Duo mit Élise Dabrowski. Die junge Élise Dabrowski ist ausgebildete Sängerin und Kontrabassistin. Als Mezzosopranistin singt sie Opernpartien von Mozart und Wagner, und in ihrer Biographie finden sich klingende Namen, mit oder unter denen sie bereits auf der Bühne gestanden ist. Speziell jedoch ist ihre Liebe zur freien Improvisation, zur zeitgenössischen Musik, zum Tanz und zu experimentellen multimedialen Produktionen. Ihr besonderes Talent bewies sie in der Alten Kirche Romanshorn bereits vor zwei Jahren in einem aussergewöhnlichen Debussy-Programm.
Es spricht für Sclavis, aber natürlich auch für Dabrowski, dass sich die beiden immer wieder zum voraussetzungslosen musikalischen Dialog treffen. Die improvisatorische Erfindungskraft von Louis Sclavis, das komödiantische Talent von Élise Dabrowski und der reizvoll heterogene Erfahrungshintergrund dieses Duos versprechen ein ebenso poetisches wie inspiriertes Konzert: Ein französischer Abend zum grossen, aktuellen Thema Freiheit als Auftakt ins neue Jahr.
Sonntag, 3. Januar 2016, 17 Uhr
Élise Dabrowski & Louis Sclavis
Élise Dabrowski, Stimme, Kontrabass
Louis Sclavis, Bassklarinette
Eintritt CHF 25
GLM-Mitglieder & Studenten CHF 20
Kinder & Jugendliche frei
Weiterführende Links
Reservieren