Bach-Meditation mit Maya Homburger und Barry Guy
Bach Meditation - ein Experiment mit Klangfarben und Transparenz
Samstag, 29. Dezember 2018, ab 19 Uhr
Alte Kirche Romanshorn
Maya Homburger, Barockvioline &
Barry Guy, Kontrabass
Es ist eine besondere Freude, zu dem Anlass mit Maya Homburger und Barry Guy einladen zu können. Die "Bach-Meditation" setzt unsere kleine Tradition der besonderen Veranstaltungen zum Jahreswechsel wunderbar fort.
Maya Homburger zählt zu den grossen Persönlichkeiten der Alte Musik-Szene. Die Schweizer Barockgeigerin wirkte viele Jahre in John Elliot Gardiners Ensembles als Konzertmeisterin. In den Projekten mit ihrem Lebenspartner, dem Jazzbassisten und Komponisten Barry Guy verbindet sie alte mit aktueller Musik auf höchst intensive und berührende Weise. Seit das Künstlerpaar Homburger-Guy vor einigen Jahren in die Schweiz gezogen ist, bereichert es mit seinen Aktivitäten und seiner Ausstrahlung das Schweizer Musikleben nachhaltig.
Maya Homburger schreibt zu ihrer "Bach-Meditation":
„Ich habe den Plan, Johann Sebastian Bachs Violinsonaten und Partiten während 3 bis 4 Stunden in wunderschönen Kirchen oder an anderen speziellen und akustisch interessanten Orten zu spielen, wobei sich das Publikum frei fühlen kann, zu kommen, zu bleiben oder auch zu gehen.
Dabei soll auch ein Austausch über die Musik möglich sein, ebenso wie die Äußerung von Wünschen, wie z.B.: „ Kann ich die Chaconne nochmals hören oder den langsamen Satz der A Moll-Sonate“ .
Denn statt einer üblichen Konzertsituation würde ich gern Bachs wunderbare Solostücke ZUSAMMEN mit dem Publikum erforschen, tiefer in die Musik eintauchen und die Wandlungen erfahren, die vielleicht aus dem besonders konzentrierten Hören beider Seiten erfahrbar werden.
Meditation ist auch eine Methode, um inneren Frieden und Gelassenheit zu praktizieren.
Beim Üben in meinem Studio hatte ich die Eingebung, dass, wenn JEDE EINZELNE NOTE in Bachs Solo-Sonaten und Partiten so gespielt würde, als sei eine ganze eigene Welt in ihr enthalten, das gesamte „Soli deo Gloria“ in der Musik nicht nur als Komposition, als Harmonie, Struktur, als Beziehung jedes einzelnen Taktes zum nächsten, sondern wirklich in JEDER Note selbst – in ihrer Farbe, ihrer Länge, ihrem Klang, ihrer Tiefe, ihrem Schweben im Raum – dann könnte ich vielleicht einen noch tieferen Bewusstseinsraum erreichen und einen Ort, wo die Zeit stillzustehen scheint und man zum Kern der Musik, und vielleicht sogar des Lebens selbst, gelangt.
Von Zeit zu Zeit werde ich auch mit Sordino (Mute) spielen, um verschiedene der Sonatensätze auf eine gelöstere und subtilere Weise zu erfahren. Ein Anliegen, dem sich, wie mir scheint, Bach selbst annäherte, da er diese Werke auch auf dem Clavichord spielte, das eines der sanftesten und intimsten Instrumente der Welt ist.
Für dieses Projekt begleitet mich mein Mann, Solo Bassist und Komponist Barry Guy, der ab und zu kurze Improvisationen zwischen Bachs Meisterwerke einflechten wird. Zusammen als Duo werden wir auch einige von Barry Guys Kompositionen für Barockvioline und Kontrabass und wunderbare Miniaturen des ungarischen Komponisten György Kurtág aufführen.“
Weil es sich nicht um eine übliche Konzertsituation handelt, bieten wir ausnahmsweise keine Reservationsmöglichkeit an.
Der Ein- und der Austritt sind frei. Wir erheben jedoch eine Kollekte.
Infos zu den klangreich-Veranstaltungen finden sich auf www.klangreich.ch