Akkordeontage / L'histoire du soldat
Ein Soldat tauscht mit dem Teufel seine Geige gegen ein Buch, das große Reichtümer verspricht. Auch muss er dem Teufel binnen drei Tagen das Geigenspiel beibringen. In Wahrheit vergehen jedoch drei Jahre, so dass der Soldat als fahnenflüchtig gilt. Wieder zu Hause angelangt, wird er nicht mehr erkannt, und seine Braut ist verheiratet. Mit Hilfe des Buches wird er ein reicher Kaufmann, doch das Geld macht ihn nicht glücklich. Stattdessen wünscht er sich, durch sein Geigenspiel die kranke Prinzessin zu heilen. Bei einem verlorenen Kartenspiel mit dem betrunkenen Teufel bekommt er zwar die Geige wieder, doch dafür darf er seine Heimat nicht mehr betreten. Als er es tut, wird er vom Teufel bereits erwartet. Wieder im Besitz seiner Geige, heilt er durch sein Spiel die Prinzessin, und sie werden ein Paar. Ob der Soldat am Ende dem Teufel in sein Reich folgt, bleibt offen.
Die Moral dieses einfachen Märchens ist:
- „Man soll zu dem, was man besitzt, begehren nicht, was früher war. Man kann zugleich nicht der sein, der man ist und der man war. Man kann nicht alles haben. Was war, kehrt nicht zurück.“
Igor Stravinsky: L'histoire du soldat
Mettler, Korndörfer, Weber und Achterberg wagen nun eine weitere Reduktion. Dabei muss Achterberg aus der Rolle des Erzählers in die Haut des Soldaten oder des Teufels schlüpfen. Alleine durch die Magie der Stimme lässt er die Geschichten und Szenerien lebendig werden.
Sonntag, 19. März 2017, 17 Uhr
Im Rahmen der 4. Thurgauer Akkordeontage
l’histoire du soldat
Musik: Igor Stravinsky | Text: Charles Ferdinand Ramuz
Jaap Achterberg, Schauspieler
Franco Mettler, Klarinette
Maria Korndörfer, Violine
Thomas Weber, Akkordeon
Eintritt: CHF 25
GLM-Mitglieder & Studenten: CHF 20
Kinder & Jugendliche bis 16 J. frei
Infos & Reservation: www.klangreich.ch
Weitere Konzert an den Akkordeontagen:
Freitag, 17. März 2017, 20 Uhr
Gärtnerei Kipper, Güttingen
albin bruns NAH trio
Albin Brun, Schwyzerörgeli, Saxofon, Komposition
Claudio Strebel, Kontrabass
Andy Aegerter, Schlagzeug, Perkussion
Albin Brun gehört zu den bekanntesten und innovativsten Musikern der Schweiz, welche im Spannungsfeld von Neuer Volksmusik und Jazz tätig sind. Er gilt als "Poet des Schwyzerörgelis", der auf seinem Instrument eine sehr persönliche Spielweise entwickelt hat. So ringt er dem Örgeli ungewohnte Klänge ab, die oft an das Sehnsuchtspotenzial eines Bandoneon erinnern. Daneben weiss er auch das Saxofon virtuos zum Singen zu bringen.
"Das Schwyzerörgeli – ein Instrument, das mir lange auf den Wecker ging. Ich fand es grässlich. Aber es ist etwas ganz anderes, wenn Albin Brun das Schwyzerörgeli spielt.
Es ist eine ganz persönliche und wie ich finde, wirklich hinreissende Musik."
(Roland Wächter, Radio SRF2 Kultur "Musikmagazin")
Das NAH Trio existiert seit 2005. Am Schlagzeug sitzt der in Argentinien aufgewachsene Andy Aegerter, anstelle vom Tubisten Marc Unternährer wird an den Akkordeontagen Claudio Strebel am Kontrabass zu hören sein.
Das Repertoire besteht ausschliesslich aus Eigenkompositionen des Luzerners Albin Brun, welche die Möglichkeiten des diatonischen Schwyzerörgelis ausloten. Diese persönliche Ausprägung einer jazzigen Volksmusik entpuppt sich als eigenwillige Strassenmischung - eine lebendige, direkte und unmittelbare Musik voll Drive und Poesie. Das klingt melodiös und überraschend, verspielt, virtuos und berührend. Inspiriert von alpinen Stimmungen wie auch von Musikkulturen rund um den Globus geht es beim NAH Trio um die Suche nach einer eigenen, persönlichen Volksmusik im Spannungsfeld von Nähe und Ferne.
Bei dieser sprühenden Mischung von Schalk, ausgelassener Spielfreude und hingebungsvoller Leidenschaft wird schnell klar: In dieser Band stimmt die Chemie. Alle drei Musiker haben sich mit zahlreichen, auch spartenübergreifenden Projekten einen Namen gemacht und sind auf verschiedensten CDs zu hören.
Samstag, 18. März 2017, 20 Uhr
Eisenwerk Frauenfeld
A Novel Of Anomaly ( CH, IT, FIN)
Schaerer Biondini Kalima Niggli Quartet
Andreas Schaerer, Stimme
Luciano Biondini, Akkordeon
Kalle Kalima, Gitarre
Lucas Niggli, Schlagzeug
Ein Finne, ein Italiener und zwei Schweizer bringen gute Laune, Spielfreude und feinsten Hörgenuss ins Haus. Jeder der Musiker hat nicht nur eine eigene Handschrift, sondern ist auch stilistisch sozusagen in einem eigenen Bereich zuhause. Zwischen Jazz und Welt-Musik, Eklektizismus und Avantgarde spielen sich die vier Herren mit Leichtigkeit in die Ohren ihres Publikums. Prickelnd, frisch, neu und doch irgendwie vertraut.
Zusammen mit seinem angestammten Duo-Partner, dem Drummer Lucas Niggli, trifft Schaerer auf den italienischen Akkordeonisten Luciano Biondini und den finnischen Gitarristen Kalle Kalima. Poetisch ist das Programm, wenn Biondini jazzige Italianità serviert, kühl und rau hingegen, wenn Kalima seine elektronisch verfremdeten Klänge einschaltet - zwischen den Welten generieren die Vier eine geballte Energie!
Nichts ist normal an diesem Quartett. Doch genau deshalb überrascht es – und funktioniert es. Denn wenn ein Finne und ein Italiener ins Gespräch finden, übersetzt gleichsam von zwei Schweizern, dann ist das eine spezielle Konstellation, die ihren tieferen Sinn haben muss.
Nicht nur geografisch ist dieses Quartett weit hergeholt. Nebst kulturellen und musikalischen Gegensätzen prallen hier auch verschiedene Traditionen und Temperamente aufeinander. Das ist zwar nichts Aussergewöhnliches mehr in Zeiten, da sich das Grenzensprengen gerade unter Musikern zum guten Ton entwickelt hat. Allerorts suchen und finden sich weit Entfernte aber Gleichgesinnte - und reichen sich über Gräben und Zäune hinweg friedvoll die Hände – als hochsymbolische Statements auch gegen zeitgeistig drohende Scheusslichkeiten.
So einfach liegt der Fall hier freilich nicht. Denn pure Harmonie und simpler Takt ist nicht die Sache von Andreas Schaerer, Luciano Biondini, Kalle Kalima und Lucas Niggli.
Viel lieber reiben sie sich aneinander, dass die Funken stieben und die Herzen hüpfen. Je schwieriger das Vorhaben des sich Findens, umso eifriger gehen sie ans Werk. Sie lieben das Abenteuer und spielen ihre je eigenen Klangsprachen und –dialekte aus: Jazz, Rock, Beatboxing - und Folkloren zudem, die aber nicht nur mediterran anklingen, alpin oder urig-nordisch. Da spielt weit mehr rein, was in den Hinter- und Untergründen dieser vier so verschiedenen, freigeistigen und offenohrigen Musiker brodelt.
Sonntag, 19. März 2017, 11 Uhr
Psychiatrische Klinik Münsterlingen
morgenklänge: zisman & zisman
Annapaola Zisman, Violoncello
Michael Zisman, Bandoneon
Annapaola Zisman, geboren 1983 in Sorengo. Studium an der Musikhochschule in Basel bei Prof. Reinhard Latzko, Abschluss 2005 mit dem Lehrdiplom. 2008 folgt der Konzertdiplomabschluss mit Auszeichnung an der Haute Ecole de Musique in Sion (Klasse von Prof. Marcio Carneiro). Studium in der Solistenklasse von Marcio Carneiro 2008-2010.
Meisterkurse besuchte sie u.a. bei Angela Schwartz, Mario Brunello, Wen-Sinn Yang, Antonio Meneses, Alexander Kaganovsky, Miklos Pereniy, Troels Svane, Marcio Carneiro und David Geringas.
Seit 2000 ist sie festes Mitglied der „Zuger Sinfonietta“ (ch) und des „Collegium Musicum Zug“. 2006 wurde sie Cellostimmführerin des Pacific Music Festival Orchestra Sapporo (jp), mit welchem sie unter der Leitung von namhaften Dirigenten wie Valery Gergiev (2006) und Riccardo Muti (2007) auftrat.
Im Jahr 2004 debutierte sie als Solistin mit dem Cellokonzert von A. Dvorak mit dem „Hofgarten Orchester Bonn“ (de) unter der Leitung von T. Schlerka.
Auftritte mit renommierten Artisten wie Mario Brunello, David Geringas, Franceso de Angelis, Mira Wollmann, u.a. Sie pflegt eine rege internationale Konzerttätigkeit als Solistin sowie als Mitglied verschiedener Orchester und diversen Kammermusikbesetzungen. Sie ist vielfache Erstpreisträgerin verschiedener Schweizerischer Musikwettbewerbe (Violoncello-, Kammermusik- und Sonatenwettbewerbe).
Michael Zisman, geboren 1982 in Bern. Der argentinisch- schweizerische Doppelbürger hat in Buenos Aires bei Nestor Marconi (Bandoneon) und Juan C. Cirigliano (Komposition) sowie in der Schweiz bei Bert Joris, Andy Scherrer, Frank Sykora, Klaus Wagenleiter, Klaus König u.a. (Komposition/ Arrangement/ Improvisation) studiert.
Diverse Meisterkurse u.a. bei Leopoldo Federico, Osvaldo Ruggiero, Roberto Iara, Jim Mc Neely und Daniel Schnyder.
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